Zur Person

Thümmel wird 1744 als jüngster Bruder des Schriftstellers Moritz von Thümmel auf dem Rittergut Schönfeld bei Leipzig geboren. Er heiratet Freiin von Rothkirch und Trach (1765 – 1839), mit der er die Kinder Ernst Julius (gest. 1838), Benjamin Alfred (1791 – 1828), Clementine Dorothea Friederike (gest. 1820), Charlotte Constanze (gest. 1834) und Hans Emanuel (1796 – 1825) hat.

Nach dem Studium in Leipzig tritt Thümmel 1760 in den Gothaer Hofdienst ein. Hier wird er Page, Kammerjunker, Kammerassessor und später Vizepräsident der Kammer in Altenburg. Seit 1805 trägt er den Titel Geheimer Rat und Minister. Zwischen 1803 und 1808 übenimmt Thümmel mehrere diplomatische Missionen nach Dänemark, Berlin, Königsberg, Dresden und Paris.

Als Freund der Herzogs Ernst (1745 – 1804) besitzt er großen Einfluss bei Hofe. Verdient gemacht hat er sich durch Gründung der Kammerleihbank, die Förderung des Straßenbaus und die allgemeine Landvermessung im Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg. Der Bau des ersten Altenburger Krankenhauses wird von Thümmel initiiert. Es gilt am Ende des 18. Jahrhunderts als europäischer Musterbau.

(Quelle: Klaus Hofmann, 6. Ausgabe 2014 des Kommunalen Mitteilungsblattes der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental vom 05.06.2014)

Thümmel in Altenburg

In Altenburg lässt Hans Wilhelm von Thümmel seit 1790 auf seinem Besitz in der Nähe des großen Teiches einen englischen Park anlegen. In seinem Haus trifft sich die die Altenburger Gesellschaft zur „Theegesellschaft“. Häufig zu Gast sind Hofrat Pierer, Professor Messerschmidt, Bankier Reichenbach, Thümmels Schriftsteller-Bruder Moritz und Friedrich Arnold Brockhaus. Die Herzogin von Kurland weilt während ihrer Löbichauer Sommerauftritte oft in Altenburg bei Thümmels.

(Quelle: Klaus Hofmann, 6. Ausgabe 2014 des Kommunalen Mitteilungsblattes der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental vom 05.06.2014)

Thümmel im Dichterkreis der Herzogin von Kurland

Hans Wilhelm von Thümmel gehört bis 1821 zum Dichterkreis der Herzogin von Kurland in Löbichau und hinterlässt einige literarische Schriften. Er verwaltet die wirtschaftlichen Interessen Dorotheas in Mitteldeutschland. Aus Nöbdenitz kommt er oft zu Besuch nach Löbichau und ist dort ein gesehener Gast. Gegenbesuche der Herzogin auf seinem Gut in Nöbdenitz sind keine Seltenheit. In den Wintermonaten findet sich Familie Thümmel samt den Töchtern Clementine und Constanze in den bekannten Berliner Salons ein.

(Quelle: Klaus Hofmann, 6. Ausgabe 2014 des Kommunalen Mitteilungsblattes der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental vom 05.06.2014)

Thümmel in Nöbdenitz

Der Mensch, welcher den richtigen von der Vernunft gebildeten Weg fortgeht, ohne sich durch Lob oder Tadel anderer stören zu lassen, ist der wahre Philosoph. Man könnte seinen Gang Gleichmut der Weisheit nennen.

(Amphorismen aus den Erfahrungen eines SiebenundSiebzigjährigen von Hans von Thümmel, geh. Rat und Minister, Zweite vermehrte Auflage. Mit dem Portrait des Herrn Verfassers. Altenburg 1821)

Nach seinem Abschied aus den herzoglichen Diensten 1817 lebte Hans Wilhelm von Thümmel häufiger als bisher in Nöbdenitz. In Nöbdenitz kann man Thümmels Grabstätte besichtigen – die sogenannte tausendjährige Eiche, welche der Minister der Pfarrgemeinde abgekauft und in deren Wurzeln er sich begraben lassen hat.

Die Grabstätte wurde 1959 untersucht und der Befund bestätigt.

(Quelle: Klaus Hofmann, 6. Ausgabe 2014 des Kommunalen Mitteilungsblattes der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental vom 05.06.2014)

Das Thümmelsche Kartenwerk von 1813

Das Thümmelsche Kartenwerk, 1813 vollendet, erschien unter dem Titel: „Topographische Karte der Aemter Altenburg und Ronneburg. Herausgegeben auf Befehl Sr. Durchlaucht des regierenden Herzogs von Sachsen-Gotha und Altenburg von dem Minister von Thümmel, 1813“ und die „General-Karte der Aemter Altenburg und Ronneburg, als Tableau der 1813 herausgegebenen Karte“. Es besteht aus 21 Sektionsblättern und einer Generalkarte. In Paris konnte von Thümmel den anerkannten Landkartenstecher und Graveur Tardieu vertraglich binden, die Karten in Kupfer zu stechen. 1818 schildert Thümmel selbst die Geschichte dieser nach ihm benannten Karte in der Schrift: „Historische, statistische, geographische und topographische Beyträge zur Kenntnis des Herzogthums Altenburg“.

(Quelle: www.burg-posterstein.de abgerufen am 08.06.2014)

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